Kosteneffiziente Cloudlösungen

Warum Microservices neue Entwicklungsansätze erfordern

Kosteneffiziente Cloudlösungen (Bild: wutzkoh/envatorelements.com)

Microservices sind heute das Rückgrat moderner Cloud-Architekturen. Sie ermöglichen es Unternehmen, Anwendungen flexibel, skalierbar und ausfallsicher zu gestalten. Doch traditionelle Softwareentwicklungsansätze – insbesondere aus der Monolithen-Welt – stoßen hier schnell an ihre Grenzen. Wer Microservices effizient nutzen möchte, muss die Art und Weise, wie Software entwickelt, bereitgestellt und betrieben wird, grundlegend überdenken.

Drei zentrale Prinzipien machen Microservices wirklich effizient:

1.Skalierung als Mittel zur Kosteneinsparung

2.Nebenläufigkeit für Performance und Effizienz

3.Build for Replacement statt aufwändiger Wartung

Zusätzlich spielt das Thema Datenspeicherung und Ausfallsicherheit eine entscheidende Rolle. Hierbei zeigt sich, dass klassische XA-Transaktionen in Java unpraktikabel sind und eventual consistency nach dem CAP-Theorem die bessere Wahl darstellt.

1. Skalierung als Mittel zur Kosteneinsparung

Skalierbarkeit wird oft mit dem reinen Wachstum einer Anwendung verwechselt. In der Praxis bedeutet Skalierbarkeit aber vor allem die Möglichkeit, Ressourcen bedarfsgerecht zu- und abzuschalten, um Kosten zu optimieren.

  • Vertikale Skalierung (Scale-Up) vs. Horizontale Skalierung (Scale-Out): Monolithische Systeme erfordern oft eine Skalierung durch leistungsfähigere Server (Scale-Up), was teuer und unflexibel ist. Microservices hingegen setzen auf horizontale Skalierung (Scale-Out), wodurch Instanzen gezielt für stark nachgefragte Komponenten hochgefahren und in Zeiten geringer Last wieder abgeschaltet werden können.
  • Autoscaling und Serverless-Technologien: Moderne Cloud-Plattformen wie Kubernetes oder AWS Lambda ermöglichen eine dynamische Ressourcennutzung. Microservices, die speziell für dieses Modell entwickelt wurden, können automatisch hoch- oder heruntergefahren werden – ein entscheidender Vorteil gegenüber monolithischen Anwendungen.
  • Kostenreduktion durch gezielte Ressourcennutzung: Microservices-Architekturen ermöglichen es, nur genau die Dienste zu betreiben, die gerade benötigt werden. Monolithische Systeme hingegen erfordern oft, dass gesamte Anwendungen laufen, selbst wenn nur ein kleiner Teil aktiv genutzt wird.

Fazit: Wer Microservices richtig skaliert, spart Kosten, indem Ressourcen nur dann genutzt werden, wenn sie tatsächlich benötigt werden.

2. Nebenläufigkeit: Performance ohne Skalierungskosten

Ein zentraler Vorteil von Microservices ist die Möglichkeit, Nebenläufigkeit (Concurrency) effizient zu nutzen. Viele Anfragen müssen nicht sequentiell verarbeitet werden, sondern können parallel ablaufen.

  • Weniger Blockaden, mehr Durchsatz: In klassischen monolithischen Systemen müssen Prozesse oft in einer festen Reihenfolge ausgeführt werden, was zu Engpässen führt. Microservices nutzen asynchrone Kommunikation, eventbasierte Architekturen und Messaging-Systeme, um Blockaden zu vermeiden.
  • Asynchrone Verarbeitung für optimale Ressourcenverwendung: Technologien wie Reactive Programming (z. B. in Rust, Go oder Zig) und Message Queues (z. B. Kafka, RabbitMQ) ermöglichen eine hochgradige Parallelisierung, ohne unnötige Wartezeiten.
  • Effiziente Thread-Nutzung: Moderne Microservices setzen auf Event-Loop-Modelle und Goroutinen (in Go) oder Tokio (in Rust), um viele Aufgaben parallel zu bearbeiten, ohne den Speicher zu überlasten.

Fazit: Nebenläufigkeit maximiert die Performance von Microservices, ohne zusätzliche Kosten für Skalierung zu verursachen.

3. Build for Replacement statt aufwändiger Wartung

Traditionelle Softwarearchitekturen sind oft so aufgebaut, dass Komponenten möglichst lange stabil laufen sollen. Doch in der Praxis führt dies dazu, dass Systeme über Jahre hinweg veralten und teuer zu warten sind. Microservices verfolgen einen anderen Ansatz: Build for Replacement.

  • Kurzlebige Services statt langlebiger Monolithen: Statt eine komplexe Anwendung jahrelang zu pflegen, setzen Microservices auf kleine, unabhängige Komponenten, die bei Bedarf neu implementiert und ersetzt werden können.
  • Geringere technologische Abhängigkeiten: In monolithischen Systemen sind viele Funktionen stark voneinander abhängig. Ändert sich eine Funktion, kann dies unerwartete Nebeneffekte haben. Microservices reduzieren diesen Effekt durch lose Kopplung und API-basierte Kommunikation.
  • Reduktion von Wartungskosten: Ein defekter oder ineffizienter Microservice kann ersetzt werden, ohne die gesamte Anwendung zu beeinträchtigen. In einer Microservices-Architektur wird Software nicht mehr repariert – sie wird ersetzt.

Fazit: Statt teure und komplizierte Wartung zu betreiben, setzt Microservices-Architektur auf den Austausch einzelner Komponenten.

4. Datenspeicherung und Ausfallsicherheit: Warum eventual consistency besser als XA-Transaktionen ist

Die größte Herausforderung in Microservices-Architekturen ist die Datenkonsistenz über verteilte Systeme hinweg. Klassische relationale Datenbanken und Java XA-Transaktionen sind hier ungeeignet, weil sie:

Massive Performance-Einbußen verursachen:</br> XA-Transaktionen erfordern aufwendige Sperrmechanismen, die in verteilten Systemen zu Latenzproblemen führen.

Schlecht skalieren:</br> Globale Sperren über mehrere Datenbanken hinweg verhindern, dass Microservices unabhängig voneinander agieren können.

Fehlertoleranz reduzieren:</br> Wenn ein System in einer XA-Transaktion ausfällt, können alle beteiligten Services betroffen sein – ein großes Risiko für hochverfügbare Cloud-Anwendungen.

Eventual Consistency und das CAP-Theorem

Statt auf XA-Transaktionen setzen moderne Cloud-Systeme auf eventual consistency. Dabei wird sichergestellt, dass Daten nicht sofort, sondern innerhalb einer definierten Zeitspanne konsistent werden.

Laut CAP-Theorem (Consistency, Availability, Partition Tolerance) kann ein verteiltes System immer nur zwei der drei folgenden Eigenschaften erfüllen:

  1. Konsistenz (Consistency) – Alle Knoten im System haben zu jedem Zeitpunkt denselben Datenstand.
  2. Verfügbarkeit (Availability) – Jeder Knoten kann Anfragen immer beantworten.
  3. Partitionstoleranz (Partition Tolerance) – Das System bleibt auch bei Netzwerkausfällen funktionsfähig.

Da Netzwerkausfälle unvermeidbar sind, entscheiden sich moderne Cloud-Architekturen gegen strikte Konsistenz (wie bei XA-Transaktionen) und für eventual consistency, um eine höhere Verfügbarkeit und Partitionstoleranz zu gewährleisten.

Wie Microservices von eventual consistency profitieren

Höhere Verfügbarkeit: Microservices bleiben funktionsfähig, auch wenn einzelne Komponenten ausfallen.

Bessere Skalierbarkeit: Jeder Service verwaltet seine Daten eigenständig und kann unabhängig skaliert werden.

Effizientere Verarbeitung: Asynchrone Updates entlasten die Infrastruktur und sorgen für schnellere Reaktionszeiten.

Fazit: Wer Microservices effizient betreiben will, muss auf eventual consistency setzen. Java XA-Transaktionen sind in modernen Cloud-Architekturen ein klarer Nachteil.

Warum Microservices neue Methoden erfordern

Skalierung als Kosteneinsparung – Ressourcen nach Bedarf nutzen, statt überdimensionierte Systeme zu betreiben.

Nebenläufigkeit nutzen – Asynchrone Verarbeitung maximiert die Effizienz.

Build for Replacement statt teurer Wartung – Microservices sind kurzlebig und leicht austauschbar.

Eventual Consistency für resiliente Datenhaltung – Hohe Verfügbarkeit und Partitionstoleranz statt ineffizienter XA-Transaktionen.

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